Lockdown Reloaded

Und wieder ist das Café geschlossen. Man kommt sich vor wie Punxsutawney Phil, gefangen in einer Zeitschleife, und doch fühlt es sich anders an als im Frühjahr. Es gibt ein Enddatum, die Prozesse sind bekannt, der Staat verspricht unkomplizierte Hilfe. Trotzdem alles ein großer Mist.

Man fragt sich, wozu man all die Vorschriften umgesetzt hat, was passieren soll, wenn die Fallzahlen nicht zurückgehen, ob überhaupt irgend jemand weiß, was er tut.

Und im nächsten Augenblick nimmt man sich vor, gar nicht weiter darüber nachzudenken und einfach die Zeit zu nutzen. Zum Atemholen, Pläne machen, den Alltag zu bewältigen, der seit Mai arg gelitten hat. Ein Friseurbesuch ist möglich, Shoppen, Großputz, mal wieder. Soll das so weitergehen? Das Privatleben vernachlässigen in der Erwartung eines weiteren Lockdown? Absurd. Also muss ein Plan her, wie ich Café und Haushalt künftig besser unter einen Hut kriege.

Gestern haben wir das Café vorläufig wieder komplett herumtergefahren und ich habe die außergewöhnlich schönen Rosen mitgenommen, die zuletzt die Tische geschmückt haben, und die jetzt als Hintergrund für den neuen Tagebuchabschnitt dienen. So werden sie unsterblich.

Anders als im Frühjahr werde ich kein tägliches Tagebuch führen über unseren alten neuen Alltag. Eher will ich die eine oder andere Idee notieren, wie wir uns künftig aufstellen wollen. Und einen Rückblick auf diesen unwirklich schönen Sommer gestalten, mit Fotos, die ich bisher keinem Blogbeitrag zuordnen konnte.

Gartensaison 2020 ist zu Ende.