Tag 13

Habe heute die Haare nachgefärbt. Nur weil es keiner sieht, heißt das ja nicht, dass man nicht ein bisschen auf sich achten kann. Immerhin stehen wir ja auch jeden Tag auf, machen uns landfein, kochen und essen zusammen. Gestern gab’s zum Beispiel Fisch in Alufolie, heute werden wir den Rest Hirschgoulasch vom Wochenende aufwärmen.

Insgesamt schlafen wir viel. Ich weiß gar nicht, wieviele Jahre Schlaf ich gerade nachhole. Und ich schlafe durch, ein ganz neues Phänomen für mich.

1990Beim Ausräumen des Dachstübchens zwecks Renovierung bin ich natürlich gleich mal bei den alten Fotoalben hängengeblieben. Dies hier ist von 1990, dreißig Jahre alt, man stelle sich das vor. Da waren wir unterwegs ins Elsass und mussten unterwegs noch Geld wechseln, wahrscheinlich sogar die Grenzkontrollen passieren. Ursprünglich wollte ich die zweite Urlaubswoche unserer diesjährigen Betriebsferien genau wieder dorthin, oder in die Nähe, ein bisschen im Schwarzwald wandern und ansonsten unsere Ruhe genießen. Jetzt genießen wir schon bald vier Wochen Ruhe und so ganz allmählich hab ich genug davon.

Die Corona-Berichterstattung wird mir allerdings noch immer nicht langweilig, und es passiert tatsächlich laufend etwas Neues. Gestern abend zum Beispiel das Interview mit dem Professor, der jetzt den Raum Heinsberg als Versuchslabor benutzt, eine Idee, auf die man ja auch schon viel früher hätte kommen können. Wie hoch ist die Dunkelziffer der Infizierten? Wie kann man sich überhaupt anstecken, muss man tatsächlich jeden Türgriff abwischen oder ist das Virus dann schon tot? Ist vielleicht bereits die vielzitierte Herdenimmunität eingetreten, so dass man allmählich über einen gezielteren Einsatz der Schutzmaßnahmen nachdenken kann? Spannend.

„Little girl, you’re so young and pretty“ – Bruce Springsteen, „Darlington County“