
Seit einer Woche machen wir Urlaub, und den haben wir uns redlich verdient. Die letzten Monate gingen mehr an die Substanz als mir bewusst war. Selbst mit dem Außerhausverkauf, der sich ja auf die Wochenenden beschränkte, ging soviel Planung, Organisation, Vorsicht und Rücksicht einher, dass ich quasi rund um die Uhr mindestens gedanklich mit dem Café beschäftigt war. Jetzt, nach der ersten Urlaubswoche, haben wir viel abgearbeitet, was trotz Lockdown und untätiger Wochentage liegengeblieben war.
Endlich scheint sich auch der Sommer durchzusetzen, nachdem wir Mitte Mai die Heizung wieder eingeschaltet hatten, weil der sogenannte Wonnemonat sich anfühlte wie ein durchschnittlicher November. Erst mit Beginn des Juni wurden die Tage schön und lang und länger. Ein Besuch vergangenes Wochenende führte dazu, dass unser Gärtchen neu bepflanzt wurde, und jetzt ist alles bereit für den Terrassenbetrieb, den wir zwar seit Pfingsten coronagerecht behutsam wieder aufgenommen haben, dem aber anzumerken war, dass die Gäste sich noch nicht ganz an die neue Situation gewöhnt hatten.

Nachdem ich nun gestern noch (fast) alle Fenster im Café geputzt habe und Hans sich handwerklich betätigt hat, können wir noch eine Reisewoche anschließen, bevor es dann Mitte Juni mit dem Alltag wieder losgeht. Zwei Musikveranstaltungen für den Juli sind nach wie vor gebucht, hoffentlich können wir sie auf der Terrasse durchführen, das Interesse daran belebt sich allmählich.
Ab 13.00h holt arte das Beethoven-Jahr nach und überträgt sämtliche Symphonien aus Konzertstätten in ganz Europa, das werde ich mir nicht entgehen lassen, den Fernseher anstellen, den Ton ganz laut stellen und gemächlich anfangen Koffer zu packen. Das Leben bahnt sich einen Weg zurück.