3. Advent

Was für eine Woche. Geprägt von Höhen und Tiefen, niemals langweilig. Und das mitten im Lockdown, der ja nun ab kommenden Mittwoch vom weichen zum harten Lockdown wird. Wir haben uns inzwischen dran gewöhnt, da sind wir anderen einen Schritt voraus.

Am Dienstag ging’s los mit einem Tief, als an der Küchendecke ein dunkler Fleck auftauchte. O du heiliger Schreck. Das (direkt darüberliegende) Bad aufgraben, Leitungen prüfen, alles abreißen und neu fliesen? Es war dann halb so schlimm, wie sich herausstellte: als wir im Frühjahr die Duschsäule entfernt und ein anderes System installiert hatten, war die abgetrennte Leitung leider doch nicht so wasserdicht von meinem Handwerker verschlossen worden, wie er gedacht hatte. Jetzt muss diese Stelle zwar neu verlötet werden, aber was ist das im Vergleich zu aufgerissenen Fußböden?

Am Mittwoch dann gleich zwei Hochs, als der Postbote klingelte und nicht nur unser selbstentworfenes Weihnachtsgeschenk lieferte, sondern auch ein Carepaket aus Ulm, so dass wir jetzt puzzeln können bis zum Ende nicht nur des Lockdowns, sondern aller Tage. Mit dem Blumenstrauß bin ich inzwischen schon sehr weit gediehen; je nachdem, wie schnell ich damit fertigwerde, ob vor oder nach Weihnachten, kommt als nächstes das Unikat der Alten Apotheke an die Reihe.

Am Freitag fing ich mit der Weihnachtsbäckerei an, und mir fiel wieder ein, warum ich mich seit Jahren davor drücke: ich hab einfach kein Händchen und keine Geduld dafür. Das Spritzgebäck ging viel zu stark auf und in die Breite, und von den Haselnussmakronen will ich gar nicht sprechen. Fladenartige Gebilde, die sich trotz Oblaten kaum vom Backblech lösen ließen.

Gestern dafür wieder ein Hoch: Ich erhielt eine Anfrage für Café-Gutscheine, und wann man die abholen könne. Wir haben für heute einen Termin vereinbart, ich hinterließ noch eine entsprechende Nachricht auf der Facebook-Seite des Cafés, und prompt kamen weitere Interessenten, so dass wir wieder vertrauensvoll in die Zukunft blicken: wer einen Gutschein erwirbt, glaubt schließlich daran, dass wir wiederkommen.

Außerdem sind mir heute die Rouladen exzellent geglückt, anders als die Plätzchen neulich. Derweil hat Hans die Lichterkette verlegt, die eigentlich in Steinau in einen Baum auf der Terrasse sollte, und so haben wir heuer zwar keinen Baum zuhause, dafür aber festlich beleuchtetes Gebälk, was auch sehr besinnliche Stimmung erzeugt.