Dieser endlose Sommer 2020, coronageprägt und doch so schön. Nur weil ich das Corona-Tagebuch nicht mehr führe, heißt das nicht, dass dieses seltsame Phänomen mit all seinen Auswirkungen uns nicht Tag für Tag begleitet.
An die Maske habe ich mich inzwischen gewöhnt, auch wenn es Tage gibt, an denen sie sehr lästig werden kann. Woran ich mich nie gewöhnen werde: mit welcher Hingabe und welchem Genuss unsere Gäste ihren Besuch bei uns zu einem Erlebnis werden lassen. Jeder entdeckt andere kleine Schätze bei uns, ich denke nur an das kleine Mädchen, das mit Begeisterung auf den Feuerlöscher hinwies, der neben der Tür zum Garten hängt. Ein Feuerlöscher. Was für eine Entdeckung!
Natürlich spielt uns das phänomenale Wetter in die Hände. Wer weiß, wo wir wären, hätte es den Sommer hindurch geregnet. Und wie gut inzwischen unser Zusammenspiel funktioniert, wieviele kleine Routineabläufe sich herauskristallisiert haben. Es ist ja nicht nur der Corona-Sommer, es ist auch mein erstes Jahr im Café, das gerade in diesen Tagen zu Ende gegangen ist.
Wir blicken mit gemischten Gefühlen dem Herbst und dem Winter entgegen, wenn die Terrasse schließen muss, im Café die Fenster nicht mehr offenstehen können und die Heizung angeschaltet werden muss. Aber was wollen wir machen, es geht ja allen so. Wir müssen jeden Tag ausprobieren, was funktioniert und was nicht.


