Tag 61

Heute tun wir lauter sinnvolle Dinge, zum Beispiel haben wir ein Programm heruntergeladen und eingerichtet, das die Blutzuckerdaten von Hans ordentlich ausliest und speichert. Ich habe mir eine Liste der Springsteen-Songs angelegt, die ich bereits für das Tagebuch verwendet habe, so dass ich auf die letzten Meter nicht noch einen Doppler unterbringe. Morgen werden die Feuerlöscher geprüft, deren Installation nun ja auch bereits zwei unglaubliche Jahre zurückliegt. Das passt mir gut, weil ich dann die Zeit nutzen und Madeleines backen kann, außerdem noch einmal durchputzen und alles für den Betrieb vorbereiten, so dass wir Donnerstag eigentlich nur noch die Tür aufschließen müssen.

KontaktdetailsIch habe Unmengen von Vorlagen für die Kontaktdaten ausgedruckt, die wir von den Gästen abfragen müssen. Das wird noch eine echte Herausforderung an uns, wenn wir die Zettel wieder einsammeln und auf der Rückseite mit Datum, Aufenthaltszeitraum und Tischnummer beschriften müssen. Aber da uns drei Tische fehlen, reduziert sich der Aufwand ja um ein gutes Drittel. Seltsam, wie sich aus jeder Gegebenheit ein Vorteil herauslesen lässt, wenn man nur lange genug darüber nachdenkt.

Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Studien über die bevorzugten Verbreitungszonen des Virus. Im Freien ist alles ganz ungefährlich, wohingegen die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit der Enge des Raumes und der Anstrengung der darin befindlichen Personen stark ansteigt. Eine Untersuchung in einem Fitnessstudio ergab beispielsweise eine Ansteckung gleich null bei einem Yoga-Kurs, jedoch 60% bei einem Tanzkurs. Also vermeiden wir am besten schweißtreibende Tätigkeiten jeder Art – was meiner Lebensphilosophie ohnehin sehr nahekommt.

„And we danced all night to a soul fairy band“ – Bruce Springsteen, „Spirit in the Night“