Bei unserem heutigen Kontrollbesuch in Steinau habe ich gleich den Haushaltstipp von gestern ausprobiert und unseren Tisch 8 gefönt. In Ermangelung eines richtigen Föns habe ich das Heißluftgerät aus Hans‘ Werkstatt verwendet, bei dem man gewaltig aufpassen muss, denn es wird sehr viel heißer als ein Fön. Das Ergebnis ist sensationell:
Der magische Tisch


Es war wie Zauberei, noch während ich föne, verschwinden die weißen Flecken und Kreise, und der Tisch sieht aus wie neu. Na ja, nicht wie ganz neu, aber doch beeindruckend. Habe gleich noch weitere Tische ausprobiert und bin restlos begeistert. Zum Glück habe ich eine Vorher-Aufnahme als Beweis gemacht, denn zumindest Hans hätte mir sonst nie geglaubt.
Aus dem Briefkasten habe ich heute einen vierseitigen, handgeschriebenen Brief gefischt, was mich sehr gerührt hat. Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt einen so langen Brief bekommen habe, und dann noch handgeschrieben. Gleich ging es mir auch viel besser, denn heute morgen bin ich sehr lustlos aufgestanden. Ich war immer skeptisch gegenüber der Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens: wenn wir alle ein sicheres Einkommen haben, uns keine Sorgen um zu bezahlende Rechnungen machen müssen, würde eine gewaltige Kreativität freigesetzt und wir gehen mit Schwung an die Arbeit, die wir nur aus purer Lust an der Freude erledigen und nicht, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen.
Also, ganz ehrlich, bei mir ist da kein Schwung. Denn ich darf ja nicht arbeiten. Also setze ich auch keine Kreativität frei. So ein kleines bisschen Existenzsorgen dürfen schon sein, um meinen Ehrgeiz zu wecken. Noch nicht einmal im Café darf ich sitzen, um zu dichten, wie der große Hermann Kesten. Wie dem auch sei, jetzt beantworte ich erst mal den langen Brief und dann denke ich über die Fortsetzung des Buches nach.