Familie Rappe

Die Besitzerfamilie der Alten Apotheke wie auch die der diversen Pächter sind ein Quell ewiger Inspiration. Wie oft wurden wir schon von Gästen auf den legendären Apotheker Müller angesprochen, der die Apotheke von 1939 bis hinein in die Achtziger Jahre gepachtet hatte, oder auf seine Nachfolgerin, Frau Stielow-The, hingegen kennt kaum jemand den letzten Pächter, Herrn Lelaona, für den wir bis heute Post bekommen in Form von Werbung für Arzneimittel.

Über Louis Rappe hatte ich schon berichtet; sein Sohn Wilhelm übernahm die Apotheke nach dessen Tod. Ab wann die Verpachtung einsetzte, entzieht sich meiner Kenntnis, aber das Unternehmen blieb immer im Besitz der Familie, bis zum Jahr 2009 oder 2010, als die Tochter von Wilhelm Rappe verstarb, die Apotheke ihrem Sohn vererbte und dieser beschloss, sie zu verkaufen.

Aus meiner Korrespondenz mit Herrn G., dem Enkel einer Schwester von Wilhelm Rappe, habe ich nun neues Fotomaterial erhalten, das ich hier in zwei Etappen vorstellen will. Zunächst die junge Frau Rappe, Jahrgang 1893, als Teenager im Jahr 1907 (als Großvater Louis verstarb) und kurz vor ihrer Hochzeit 1920:

Eine bildschöne junge Frau im Stil der Zeit. Das Kostüm auf dem älteren Foto begräbt ihre jugendliche Frische geradezu unter sich durch seine Schwere und Steifheit.

Louis Rappe und seine Frau Martha wurden auf dem Friedhof in Steinau beigesetzt:

Ich muss unbedingt nachsehen, ob das Grab noch existiert.

Und dann gibt es noch ein Foto mit der Fassade der Alten Apotheke aus dem Jahr 1963; dazu werde ich versuchen, eine kleine Galerie in chronologischer Reihenfolge zu erstellen, denn wir haben noch andere Bilder, aus unterschiedlichen Epochen, und man wundert sich schon ein bisschen darüber, was für seltsame Eingriffe vorgenommen wurden: mal ist das Fachwerk überputzt, mal liegt es frei, die Fenster wurden ausgetauscht und sahen hinterher scheußlich aus… Es ist eine so spannende Entwicklung, man wünscht sich, man wäre ein Zeitreisender und die ganze Zeit über dabei gewesen.