Vor drei Wochen haben wir die Info rausgehängt, „bis auf weiteres geschlossen“. Wie geht es uns inzwischen?
Für das Café wurden bisher zwei Veranstaltungen sowie eine Hochzeitsfeier abgesagt. Die nächstfolgende Veranstaltung im Juni steht wohl auch auf der Kippe, wenn ich die vagen Ideen zum Wiederhochfahren des Lebens richtig interpretiere: zunächst kleinere Läden, dann erst Gastronomie jeder Art.
Für uns privat steht alles zum Besten, und ich kann mich nicht oft genug kneifen, um das zu kapieren und im Gedächtnis zu behalten. Wir finden immer irgendwelche Arbeit, wir setzen endlich Projekte um, die wir schon lange vor uns her geschoben haben (ich habe es nun tatsächlich geschafft, mit dem Fensterputzen zu beginnen, der größte Teil ist bereits geschafft), und wir verstehen uns dabei blendend. Das Haus ist groß genug, um sich auch mal aus dem Weg zu gehen. Und einfach mal wieder Hausfrau zu sein und das Geschäft hintenanzustellen macht bislang noch Spaß, vor allem, da ich ja nur zwei Personen zu betreuen habe, von denen die eine ich selbst bin.
Heute mal wieder zum Baumarkt, weil Hans der Haftputz ausgegangen war, dazu gleich Balkonpflanzenerde in großen Gemäßen und Blumensamen besorgt. Wenn das Wetter so bleibt, verbringen wir Ostern mit Pflanzen. Und weil auch wieder ausreichend Haftputz im Haus ist, konnte das Elend von gestern weitgehend beseitigt werden. Ich bin sogar wieder umgezogen und habe jetzt einen provisorischen Arbeitsplatz in meinem angestammten Homeoffice. Es geht uns gut, und das dürfen wir nie vergessen.
Literaturcafé Alte Apotheke 