Tag 1

Die letzten Reste aus dem Kühlhaus mitgenommen zwecks Selbstverwertung, darunter drei Dutzend Eier, von denen ich ein Dutzend gleich mal hartgekocht habe, bevor sie vergammeln – vorgezogene Ostern, leider ohne Farbe.

Abends ein paar Überlegungen zur medialen Gestaltung für die nächsten Wochen. Man kann ja nicht immer nur lesen, putzen oder bügeln. Fußball ohne Fans mag ja ziemlich trist sein, aber die Heuteshow ohne Publikum? Ein Trauerspiel. Bin gespannt, wie lange Welke das durchhält.

Und überhaupt wäre es hilfreich, wenn die Sender, ob privat oder öffentlich-rechtlich, sich in den nächsten Wochen mal etwas mehr ins Zeug legen würden, was die Programmgestaltung angeht. Das Internet verlangsamt sich jetzt schon spürbar, und man will ja auch all den Home-Office-Arbeitern nicht die Arbeit unnötig erschweren, indem man die Netzgeschwindigkeit durch Online-Spielen oder Streamen herabsetzt. Solidarität an ungeahnten Stellen. Insofern wünscht man sich schon, dass das Fernsehen ein bisschen mehr Abwechslung bietet.

Ein surrealer Gedanke durchläuft mich während der Spätnachrichten: Nord-Korea schießt schon wieder Raketen ins Meer. Aus der Distanz ein seltsames Phänomen: da wirft einer Bomben und keinen interessiert’s.

Laut dem amerikanischen Präsidenten „sterben Menschen, die zuvor noch nie gestorben sind“, man greift sich mal wieder an den Kopf.

Ich ziehe mich wohl besser an mein vollkommen analoges Puzzle-Projekt zurück, das in dieser Woche exponentiell vorangeschritten ist.

„We switched round and round till half-past dawn“ – Bruce Springsteen, „57 channels and nothing on“