Langsame Tage

Schon vor Monaten hatten wir beschlossen, in der eher ruhigen Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern eine kleine Pause einzulegen, und daher machen wir seit dem 9. März Betriebsferien. Passend dazu ist das Corona-Virus in die Welt gekommen und zwingt uns nun zur kompletten Verlangsamung in allem. Statt zu verreisen sind wir zuhause geblieben, wir räumen auf, sortieren um, schlafen aus und kommen ganz allmählich an den Punkt, da wir diese erzwungene Langsamkeit genießen.

Zeit, mal wieder einen Blogbeitrag zu verfassen, denn es ist ja schon so allerlei passiert in den letzten zwei Monaten. Allein, mir fehlte die Energie, das alles in Beiträge zu packen, und ein bisschen wiederholt sich ja alles, so nach und nach. Jede Veranstaltung ist ein Ereignis für sich, wenn man dabei ist und mittendrin, aber immer wieder einen entsprechenden Beitrag darüber zu verfassen – da braucht es Muße und Entspannung. So wie jetzt.

Am 22. Januar wurde der Lesungsreigen 2020 eröffnet durch Johanna Kullmann, Steinauer Urgestein und den meisten bekannt als Tochter der Gärtnerei Friedel (was mir als Zugereister natürlich nichts sagte). Frau Kullmann schreibt Krimis und Gedichte und kleine Erzählungen, und es ist die reine Wonne, ihr zuzuhören und sie zu beobachten, wie sie mit kleinen Gesten und Änderungen der Tonlage das Geschehen verbildlicht.

Johanna Kullmann

Lesung mit Johanna Kullmann am 22. Januar 2020

Christian Alix war im Februar bei uns mit seinem SAMU, einer kleinen Abwandlung des französischen Rettungssanitäters (médical) zum musikalischen Sanitäter (musical).

Christian Alix

Chansonabend mit Christian Alix und seinem SAMU, Nicolai Muck

Der Artikel beschreibt wunderschön, wie es tatsächlich war. Und genau zwei Wochen später wurde es schon wieder musikalisch mit drei Generationen der Familie Jacobi aus Schlüchtern:

Zweimal Jacobi

Musikalische Reise durch drei Jahrhunderte mit der Familie Jacobi

Als Alexander Jacobi und sein Vater mittags mit dem Aufbau begannen, wurde mir ein bisschen mulmig angesichts all der Gerätschaften, die sie hereintrugen, vor allem, weil ich wusste, dass das Konzert komplett ausgebucht war – wo sollten neben den Musikern und ihren Instrumenten noch die Gäste Platz finden? Wie wird die Akustik? Kurze Antwort: sie wurde fantastisch. Ein Abend, der wirklich neue Maßstäbe gesetzt hat, was die Möglichkeiten bei uns angeht.

Genauso wie vier Wochen zuvor Sylvia Rohatsch, als sie ihre Schmetterlingsfotos bei uns aufhängte, die seither und noch bis Ostern im ganzen Haus zu sehen sind. Hier nur ein kleiner Eindruck, wer mehr sehen will, muss schon vorbeischauen bei uns:

Das war’s in Kürze, was sich seit dem letzten Beitrag bei uns ereignet hat; daneben hatten wir natürlich wunderbare Begegnungen mit fantastischen Gästen, viele gute Gespräche und wie immer ein genussreiches Kuchensortiment aus dem schier endlosen Fundus unserer Backfee. Ich freu mich schon drauf, wenn es endlich wieder losgeht. Bis dahin entschleunige ich noch ein bisschen.