Leben im Jetzt

Bald vier Wochen sind seit meinem letzten Blogbeitrag vergangen, Asche auf mein Haupt. Was mag der Grund sein? Es gäbe so viel zu erzählen: wir haben wieder gelesen – Hans-Jürgen Lenhart und sein Bühnenpartner Matí waren bei uns, sensationell, Queneau in der Provinz, vielleicht bald mehr dazu – wir haben Silberhochzeit gefeiert, der Veranstaltungskalender für 2020 füllt sich mit den erlesensten Aufführungen, wir haben tausend Pläne – allein, mit dem Schreiben hapert es.

Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose

Und das liegt wohl daran, dass ich mich nur ganz allmählich an das neue Leben gewöhne. Ein neuer Rhythmus, neue Verantwortlichkeiten, aber was viel schwerer wiegt: ich bin mit mir im Reinen.

Körper, Geist und Seele sind in Balance (auch wenn ich heute mal wieder Rücken habe), die Geschichte von Aufbau und Eröffnung unseres Traums ist auserzählt, und selbst die Sternstunden, so zahlreich sie weiterhin sein mögen, taugen nicht dauerhaft zum Niederschreiben, sollen sie nicht zur Routine werden.

Zufriedenheit bedeutet Stillstand, heißt es. Das mag so sein. Bei mir bedeutet es im Moment Ankommen. Die stillen Momente genießen, die klaren Augenblicke, in denen mir so richtig deutlich wird, was wir da eigentlich gemacht haben. So wie heute nach Geschäftsschluss, als ich mit der Kasse dasaß und den Rundblick durch unser Café genoss. Da saß ich, einfach so, und wollte nie wieder aufstehen. Sicher auch müde und erledigt, aber vor allem eben – zufrieden.

Weil ich das aber nicht bin, weil ich nicht zum Stillstand tauge, weil es immer weitergehen muss bei mir und immer Neues ausprobiert werden will, wird auch dieser Blog weiterleben. Nämlich dann, wenn es mich wieder an die Tastatur zieht, weil mal wieder die Gedanken in die Welt wollen. Im Moment sind sie in meinem Kopf gut aufgehoben und formen sich zu Neuem.

Licht im Dunkel