Reiner spielte Mey

Letzten Donnerstag ging es nostalgisch bei uns zu. Und fröhlich. Und stimmungsvoll. Und lustig. Reiner Roßkopf spielte Reinhard Mey, ein absolutes Highlight im diesjährigen Veranstaltungskalender.

 

Zur Einstimmung für den Leser ein kleines Daumenkino aus dem Soundcheck. Der dabei vorgetragene Titel „Musikanten sind in der Stadt“ bildete dann auch den Auftakt zum eigentlichen Konzert.

„Jacob“ war komplett ausgebucht, die Stimmung war fantastisch, schon beim zweiten Lied, „Keine ruhige Minute“, wurde mitgesungen. Reiner hat eine Gabe, seine Zuhörer mitzunehmen auf eine Lebensreise. Die siebziger Jahre tauchten vor uns auf, Urlaubsreisen in den Bayerischen Wald, mit vier Kindern auf dem Rücksitz, der Vater saß am Steuer und bestimmte den Radiosender, der gehört wurde. Und da lief eben – Reinhard Mey.

Reiner spielt Mey

Die Überleitungen von Songs zu Geschichten zu Songs waren einfallsreich gewählt, zu „aller guten Dinge sind drei“ erzählte er aus dem Roßkopf’schen Haushalt; natürlich gab es den Klassiker „Über den Wolken“, wo dann nicht mehr nur der Refrain mitgesungen wurde; zum Titel „Diplomatenjagd“ hatte Reiner, als Hommage an den Auftrittsort, einen urkomischen literarischen Text über Wildschweine mitgebracht; und den Abschluss bildete natürlich „Gute Nacht, Freunde“.

Dazwischen Unverzichtbares wie das „Antragsformular“, den meisten Hörern noch nicht bekanntes wie „Männer im Baumarkt“ („während draußen die Frau parkt“; was für ein Reim!) und zahlreiche andere Songs, ich kann gar nicht alle aufzählen, und warum sollte ich auch? Man muss ihn einfach gehört haben, den Reiner, der Mey spielt.

Es war ein Fest, danke Reiner, komm unbedingt wieder, damit alle, denen wir absagen mussten, noch in den Genuss deiner Kunst kommen!