Da sind wir also. Mal wieder ein verlängertes Hochzeitstagwochenende, Barcelona diesmal. Seit Tagen und Wochen bleue ich Hans ein, bloß die Kamera festhalten, keine Wertsachen offen tragen, schlimme Dinge passieren in Barcelona. Vor allem auf dem Roller sind sie unterwegs, der Komplize auf dem Sozius greift sich die Wertsachen und ab sind sie. Ja, sagt Hans, ja ja.
Und dann schlendern wir am ersten Tag, gerade angekommen, ein lauer Novemberabend, vom Hotel in Richtung Hafen, und wir überqueren eine ampelgesteuerte kleine Straße, und plötzlich spüre ich eine warme Hand an meinem Nacken, die ganz zart meine Halskette umfasst, ein Ruck, die Kette ist weg, der Roller auch, und niemand um uns herum scheint etwas bemerkt zu haben. Noch nicht einmal Hans, der einige Passanten hinter mir ging, sich zwar auch wunderte, wo das Moped plötzlich hergekommen war, aber dass die mir grad die Halskette geklaut hatten, fiel ihm nicht auf.
Na gut. So bin ich manchmal. Andere belehren und selber reinfallen. Zum Glück war es nicht meine Lieblingshalskette.
Der Kurzurlaub wurde trotzdem schön, von da ab eben ohne Schmuck, und die Kamera hat Hans immer gut festgehalten, daher all die Fotos. In der „Kathedrale des Meeres“ waren wir, Seilbahn sind wir gefahren, natürlich die Sagrada Familia bewundert, und dann, endlich – Picasso.


Das Picasso-Museum in Barcelona liegt in einem winzigen Gässchen nahe der Kathedrale des Meeres, aber drinnen verläuft es über gefühlt fünf Häuser, verwinkelt und fantastisch kuratiert, weil die einzelnen Fluchten sehr spezifische Perioden Picassos ausstellen. Natürlich ist Fotografieren nicht erlaubt, daher hier keine Bilder, aber die Erinnerung an das gigantische Werk der Meninas nach Velàzquez, denen eine Dauerausstellung gewidmet ist. Wer Picasso nicht mag oder wem dieses Kubisch-Runde, Verzerrte nichts sagt, der soll sich die Meninas ansehen.
Abschließend zum Essen ins 4Gats, wo der Meister selbst Stammgast war. Das Essen ist nichtssagend, aber die Räumlichkeiten – ein Genuss. Ganz in der Nähe des Museums ist auch eine wunderlich-schräge, liebenswerte Tapas-Bar, die man sich nicht entgehen lassen darf: Das El Xampanyet. Herrlich.

Souvenir vom 4Gats.