So sieht es aus, wenn die Lehmputzer mit ihrem schweren Gerät auffahren. Der babyblaue Minibetonmischer stand wochenlang vor der Haustür und diente zum Mischen des groben Lehms, der mittels eines Schlauches, wo erreichbar, auf die Wände gespritzt wurde. Danach wurde innen von Hand weitergearbeitet.


Ich war nur froh, dass ich lediglich an den Wochenenden nach dem Rechten gesehen und den Fortschritt bewundert habe. In dieser Zeit habe ich auch sehr viel über die großzügige Kalkulation von Wandflächen, Aufmaßabzügen bei Fenster- und Türdurchbrüchen – oder auch nicht – und den Unterschied zwischen einem Angebot und einer Rechnung gelernt. Tagesberichte abzuzeichnen ist wahrlich eine Kunst, denn wie soll der Bauherr unterscheiden, was Teil des Angebots ist und was unter „Zusatzarbeiten“ fällt?


Schlussendlich sind wir uns aber doch noch einig geworden und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Dass die Stuckdecken nicht ganz das Fachgebiet des Verputzers waren, hatte ich ja bereits berichtet, aber zum Glück konnte unser Malerprofi das Unglück beheben.
Und so sieht das aus, wenn die Wände mit grobem Lehm verputzt sind:



Ich erinnere mich auch noch gut an unseren frischen Lehmputz. Ich fand die Farbe so schön warm, dass ich es am liebsten so gelassen hätte – wenn es dann nur nicht runterrieseln würde.
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Oh ja, ich fand das auch schön, vor allem das Samtige, als der Feinputz aufgetragen war. Aber die warmen Lehmfarben haben halt noch mehr Charme.
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