Immer wieder bin ich fasziniert und gerührt davon, was für kleine Schätze auftauchen, wenn Menschen ihre Speicher, Keller oder Geheimfächer ausräumen. Am allerschönsten ist das, wenn eine solche Stöberei stattfindet, um die Fundstücke wieder einer Allgemeinheit verfügbar zu machen. Ein besonders liebenswertes Beispiel will ich heute vorstellen.
Von der ehemaligen Klassenkameradin meines Vaters, dessen Abiturklasse bis heute Jahresfeiern organisiert – im nächsten Jahr das sechzigste Jubiläum – hatte ich an anderer Stelle schon berichtet. Und in dem kleinen Schatzkästchen, das sie uns geschickt hat, befand sich neben der zerlesenen Trotzkopf-Gesamtausgabe auch dieses alte Spielzeug, ein Buch zum Aufklappen und Aufstellen. Ich liebe jede einzelne Gruppe darin, den Kaufladen, die bürgerliche Wohnung mit dem Klavier, die Küche… Nein, früher war ganz sicher nicht alles besser, aber auf diese Art zu erleben, wie es war, das ist schon ein kleines Geschenk.
Jetzt hat das Dachbodenfundstück seinen Platz auf unserer Truhe im Lesungsraum gefunden. Ich finde, dort passt es hin wie angegossen.