Unsere Himmelsleiter zu renovieren war schon aufwendig, aber was der Schreiner bei der Treppe vom Erdgeschoss ins Obergeschoss geleistet hat, das ist wirklich nicht zu verachten. Es gibt – mal wieder – nur ein einziges, nicht sehr scharfes Foto aus der Zeit vor der Renovierung, und da wird auch verständlich, warum wir selbst uns lange nicht an diese Aufgabe gewagt haben.
Der Alptraum von einem Teppichboden, der auch die Diele im Obergeschoss bedeckte, war aufs Übelste mit den Treppenstufen verklebt, an vielen Stellen durchgetreten und rissig. Ihn abzulösen war eine der schlimmsten Strafarbeiten im Haus. Darunter kamen dann Holzbretter zum Vorschein, die vor Jahren einmal über die alten Stufen genagelt worden sind. Die Schreinerei Weller, die viele kleine und große Wunder bei uns bewirkt hat, begab sich daran, die Bretter abzuschlagen, und was darunter zum Vorschein kam, veranlasste uns dann dazu, dasselbe Prinzip anzuwenden: einfach neue Bretter anfertigen und aufnageln.





Wobei „einfach“ sich natürlich so einfach dahin sagt. Schablonen mussten angefertigt werden, um jede einzelne Stufe richtig zusägen und einpassen zu können. Immer wieder wurden die einzelnen Stufen aufgelegt und wieder abgenommen, bis alles optimal passte.
Das Geländer hingegen wurde beibehalten und nur wieder fest montiert, wo es lose war. Die Stäbe und Wangen weiß zu streichen, wie im Obergeschoss auch, war die Idee des Schreiners, und ich finde, er hat hier wirklich etwas Leichtes und Schwebendes geschaffen, wie er es mir im Gespräch zu vermitteln versuchte.